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Mir ist so hell .
Ich denke morgen. Schlimmer wie heute, gestern, vorgestern, darf nicht werden. Nicht für mich. Andere haben es verdient, sich selber eingebrockt, falls ihnen so wie jetzt mir ist, aber – ich habe es nicht verdient. Vereinbart war, dass ein hoher Bonus auf mein Konto geht, jeden Monat gutes Geld mein Leben erhält. Keine Verächtlichkeiten aus hinteren Reihen, neidische Blicke beim Anstehen, wortlose Antworten auf brennende Fragen, Mails mit schlüpfrigen Attachments. Meine Hände sind feucht, ich rieche meinen scharfen Schweiss, mein Mund ist trocken, ich verliere das Gleichgewicht, meine Därme regen sich falsch herum, meine Stimme gehorcht mir nicht mehr, die Hände zittern, meine Muttersprache verlässt mich, die Termine werden von Tag zu Tag enger, morgen scheint mir war gestern, mir ist als brennte ich wahrlich lichterloh.

Mir ist so hell .
2014 / Acryl auf Leinwand / 90 x 85 cm / 0419 / zurück zur Übersicht