Schimpf und Schande .
Ich türme einen Kopf auf meinen Halsstumpf, drehe das Rechtsgewinde bis zum Einschnappen fest, klappe gerötete Augen hoch und lasse Aussenluft einströmen unter meine neugotische Schädeldecke in frisch gekachelten Hirnraum, mein Körper richtet sich hoch bis unter vorgesagte Nebeldecke und schlage mich schwindlig an der wattigen bauschigen Nässe mit russendem Mehlstaub versetzt mich in gut gelagertes Entsetzen umrundet mein Gemüt im Halbstundentakt, losgetreten von unterbeschäftigten Gutmenschen in kniehohen Gummistiefeln und aufgesetzter Stirnlampe, die Wetterlage lacht sich krumm in die schiefen Ebenen auf kichernden Hintern, versohlen sich gegenseitig unter die Arme greifen ist kein Gedanke in verspäteten Nachtzügen, hier trifft der Schlag aus heiterem Himmel dümpelndes Morgenlicht.
Schimpf und Schande .
2016 / Acryl auf Leinwand / 60 x 50 cm / 0451 / zurück zur Übersicht