Grippe im Anzug .
Ich verlasse in glühendem Körper das schimmlige Haus durch eine Hintertüre, steige mit langen Schritten über von schwärzlichem Moos überwachsene und von Schnecken beschmierte Holztreppe unter verwölktem Himmel, auf einen Lagerplatz. Rundum stehen und liegen Fässer, vier davon übereinander, Rost hat die Lackfarbe aufgerissen, Eisenblech mit spitzrandigen Löchern durchbohrt, zu Fratzen umgestaltet. Ich stehe still, schaue auf meinen neuen Anzug, wische krümeligen feuchten Dreck weg, stelle mich aufrecht. Mein Herz pocht, Atem sägt, probiere zu beruhigen, Herz und Atem, rede mir zu und befehle, der Panik zu entfliehen. Spüre, ich bin nicht allein. Rundum Häuser der sozialen Art, Bewohner an den Fenstern, lehnen sich weit heraus, halten eine Hand an den Mund und rufen hustend: «bist wohl krank?»
Grippe im Anzug .
2014 / Digitaltechnik / 4961 x 3508 Pixel / 0430 / zurück zur Übersicht