Tanz auf dünnem Eis .
Die Sonne prahlt aufrichtig und strahlungsreich vom Himmel herab, der darniederliegende Winter auf den rinderlosen Feldern, in den maikäferfreien Buchenwäldern, kommt sich betrogen vor ob der temperierenden Verblendung die weit weg ist vom metheorologischen Jahresmittel. Das eisige Weiss wird überwärmt von einem depressiven GrauGrau, Löcher tun sich auf und weiten sich und zeigen schimmliges Darunter. Der See wackelt mit seinen Ufern, seine Fische flattern mit den Flossen gegen die Eisbacken, sie wollen endlich wieder schwimmend und mit offenen Augen dem lauernden Anglertod in die Falle torkeln können. Noch zu früh zum nach Mücken schnappen, himmelwärts riegelt noch Eis die Freiheit ab, die Kufen des Eisläufers kratzen die gefrorene Kuppel dünner und dünner in Pirouettenschleifen, der Seegrund wölbt sich auf seinem felsigen Winterlager. Vom Eisläufer immer längere fadendünne Spuren zu sehen auf und in dem lauwarmen Eisspiegel. Wer wagt, den Traumtänzer aus seinem überbordenden Winterrausch zu locken?

Tanz auf dünnem Eis .
2007 / Acryl und Ölkreide auf Leinwand /135 x 130 cm / 0192 / zurück zur Übersicht