Ruhe vor einem Sturm .
Möchten wir die Ruhe vor einem Sturm als eine noch glückliche Zeit erleben können? Weil wir uns die Vermutung erlauben, das könnte unsere letzte aller sein? Weil diese mit Daunenflaum gefüllte auf uns herabgleitende sanfte Ruhe irgendwann, bald oder noch lange nicht, in die Vergangenheit entgleiten wird? Wir sind unfähig nach ihr zu langen, sie festzuhalten sooft wir es auch kläglich versuchen. Wir müssen mit unserer zerbröselnden Konzentration diese Ruhezeit auskosten, jedes Ruhetröpfchen in dieser warmen Luft erkennen und mit unserem feinmaschigen Netz vorsichtig einfangen und unseren schon frierenden Körper damit betupfen und reiben damit er sich erwärmt und das Zittern in den Gliedern nachlässt und ein Lächeln unserem Antlitz enthuscht. Wir zurren unsere Gedanken fest, damit wir nicht aus dieser stummen Ruhe rutschen, weil wir unsere letzten Gedanken nicht dafür verschwenden möchten, dass sie Schreckensbilder herüberholten aus der Zeit nach dieser bleiernen Ruhe vor dem Sturm, und in unsere Augen reibten.

Ruhe vor einem Sturm .
2007 / Acryl auf Leinwand / 135 x 130 cm / 0218 / zurück zur Übersicht