Schwächeanfall eines Mikado .
Ein Supergau ist es wohl gewe­sen, der diese schlanken und filigranen aufrechten Hartholzstäbchen in diesen teigigen Weichheitsschlammassel getrieben hat. Mikado, wenn damit ein japanischer Kaiser gemeint ist, hat wohl in seiner übergefüllten Lebenslust allzuviel des Saftigen, Triefenden und Fettigen in sich hineingetrieben und heruntergeschoben, sich in seinem Schlafgemach ohne seine Kleider vom Körper zu nehmen auf seine mit Astralseide überzogene Schlafstätte plumpsen lassen, aber seinen Schlaf nicht finden können wegen seiner Aufgedunsenheit und nun röchelnd auf Linderung wartet. Die sich aneinander schmiegenden und reibenden Weichteile scheinen, mitten aus dem Leben heraus, in einen weichliegenden Zustand geschlittert worden zu sein. Nur irgend ein Zufall scheint sie so ungeordnet, wie Hingerichtete neben dem Galgen, gebettet zu haben.

Schwächeanfall eines Mikado .
2005 / Ölkreide auf Papier / 48 x 36 cm / 0159 / zurück zur Übersicht