Wohl nicht jetzt .
Die Zeit überrennt mich. Ich lege mich flach um nicht zutode getrampelt zu werden, ich lege meine Ohren eng an um das Gehör rein zu halten, ich verschliesse die Nase um den geruchlosen Duft der Zeit auszusperren, meine Augenlider lassen kein Licht mehr zu mir das falsch sein könnte. Nacht steigt in meinem Kopf hoch, besser noch, eine Finsternis, ohne Tag und Nacht zu befürchten. Ein Hoheitsgebiet der Zeit weitet sich in mir und erfüllt mich mit Unbegrenztheiten, mit Inseln der Vernunft die noch zu besuchen wären und ich sähe, wer sich in dieser Zeitlosigkeit noch rumtreibt, um Freund von Feind zu unterscheiden und sich ein Nachtlager zu teilen bevor man auseinandergeht, und die scheinbare Grenzenlosigkeit zu umarmen wäre, bevor sich diese wortlos aus dem Staube macht.

Wohl nicht jetzt .
2020 / Tusche auf Papier / 100 x 70 cm / 0539 / zurück zur Übersicht