Einsamkeit im Überfluss .
Das Wasser geht gurgelnd und schaumschlagend an mir vorbei ohne mit der Wimper zu zucken, einem Herdentrieb folgend und nicht wissend, und auch nicht wissen wollend, den Bach runter. Wenn sie wüssten, was auf dieser mirakulösen Reise noch auf sie zukäme, wenn sie wüssten, was für hartnäckige Eckdaten ihr Geschiebe noch von hier nach dort bugsieren würde, könnte von glimpflich abgelaufen keine Rede sein. Aber darüber will niemand etwas sagen, nein, den Mund geschlossen halten und dabei ernsthaft und knitterfrei den Lavendelduft des Lippenbalsams in die Nasenhölen aufsteigen lassen.  Weiter vorn wird gejohlt, aus Freude an der zirkulären Gangart im Flussbett einer unzimperlichen Mätresse und ihrer vorwölbenden Ausdehnungen.

Einsamkeit im Überfluss .
2018 / Tusche und Ölkreide auf Papier / 75 x 55 cm / 0559 / zurück zur Übersicht